Gartenfreunde Wißkirchen

Chronik
Der Verein ist 1948 aus der Not geboren. Nach dem Krieg herrschte überall Mangel. Für die Reichsmark konnte man so gut wie nichts mehr kaufen. Da war die ländliche Bevölkerung im Vorteil, weil Gärten vorhanden waren, die intensiv genutzt wurden, um sich mit Kartoffeln, Gemüse und Obst versorgen zu können.
In dieser Zeit entstanden überall auf dem Land Gartenbauvereine, um für die Mitglieder Saatkartoffeln, Sämereien, Schädlingsbekämpfungsmittel, Torf und Kunstdünger gemeinsam und damit preiswerter einkaufen zu können.
In Wißkirchen schlossen sich am 15. März 1948 46 Gartenfreunde unter dem Vorsitz von Hans Erkens zu einem Verein, den Gartenfreunden Wißkirchen, zusammen. Der Verein bearbeitete eine Garten und Obstwiesenfläche von 28 000 m⊃2;. Man bot den Mitgliedern diverse Lehrgänge an indem man sich dem Kreis- und Landesverband der Gartenbauvereine anschloss. Im Obstholzschnitt und in der Ungezieferbekämpfung, besonders im Kampf gegen den Kartoffelkäfer, wurden die Mitglieder geschult. Man schaffte sogar gemeinsame Spritzen an, die an die Mitglieder verliehen wurden.

Einige interessante Daten aus dem Jahr 1956:
1. Vorsitzender Maternus Pohl
2. Vorsitzender Hubert Maurer
Schriftführer Hubert Schiffer
Kassierer Hubert Schnitzler
Gartenflächen 30 000 m⊃2;
Ostbäume gepflanzt 87 Bäume
Düngemittel gekauft 67 Zentner
Spritzmittel 25 kg
Torf 53 Ballen
Saatkartoffeln 77 Zentner
Einkellerungskartoffeln 552 Zentner

Als in den 90erndie Zeiten immer besser wurden und Kartoffeln, Obst und Gemüse immer billiger in den Geschäften und den aufkommenden Supermärkten und Discountern angeboten wurden, da musste der Verein seine Aktivitäten verändern. Die Nutzgärten wurden mehr und mehr in Ziergärten mit großen Rasenfläche umgewandelt.
Aus dem Verein, der aus der Not geboren war, entstand eine Gemeinschaft, die besonderen Wert auf Geselligkeit legte. Zwar wurden noch Kartoffeln und Torf gemeinsam besorgt, aber der Schwerpunkt des Vereins lag auf dem gemeinsamen Erleben im Verein der Gartenfreunde. Man besuchte Gartenschauen, feierte weiterhin Erntedankfeste und unternahm unterhaltsame Bustouren an Rhein, Ahr und Mosel. Bei sogenannten „Radieschenball“ ging es hoch her. Höhepunkte waren eine große Tombola und die Auslosung der Bohnenkönigin. Der Verein, der in den 90er Jahren vorwiegend aus älteren Mitgliedern bestand, war immer für Überraschungen gut: Man schaffte es zum Benefiz-Fußballturnier des SC eine Mannschaft zu stellen, die mehrmals Turniersieger wurde und deren junge Spieler sich gerne in die Gartenfreunde aufnehmen ließ.
Im Jahre 1998 beging man das 50jährige Jubiläum im großen Festzelt über 3 Tage.

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